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LICHTZUSTAENDE
Hyp Yerlikaya, 21.12.2025

 

Diese Serie untersucht keine Motive und erzaehlt keine Geschichten.
Sie beschreibt Zustaende, die im Moment der Betrachtung entstehen.

 

Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Wahrnehmung nicht feststeht, sondern sich mit Licht, Raum, Abstand und Bewegung veraendert. Das Bild ist kein abgeschlossenes Objekt, sondern eine Situation. Erst im Zusammenspiel von Oberflaeche und Betrachter nimmt es Gestalt an.

 

Jedes Werk traegt den Namen eines menschlichen Zustands. Diese Begriffe sind keine Gefuehlsbeschreibungen im psychologischen Sinn und keine Deutungsvorgaben. Sie benennen moegliche Erfahrungsraeume, die sich waehrend des Betrachtens oeffnen koennen.

 

Die Arbeiten reagieren sichtbar auf Licht. Glaenzende und absorbierende Bereiche wechseln sich ab, Strukturen verdichten sich oder loesen sich, Ordnungen entstehen und geraten wieder ins Wanken. Je nach Standpunkt und Lichteinfall zeigt sich das Bild anders. Es gibt keinen stabilen Zustand, sondern nur temporaere Lesarten.

 

Die Serie folgt einer inneren Abfolge. Sie beginnt mit Ruhe und Stabilitaet, fuehrt ueber Verdichtung, Druck und Kontrollverlust bis hin zu Leere, Sammlung und bewusster Offenheit. Diese Entwicklung ist nicht narrativ gemeint, sondern strukturell. Sie beschreibt keinen persoenlichen Prozess, sondern eine allgemeine Bewegung von Wahrnehmung.

 

LICHTZUSTAENDE ist als fortlaufende Serie angelegt. Einzelne Werke koennen aus dem Zusammenhang geloest werden, ohne dass der Zustand abgeschlossen ist. 

 

Das Bild entsteht nicht durch Erklaerung.
Es entsteht im Licht des Betrachters.

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